Blick nach vorne – Blick zurück – ein persönlicher Einblick zum Jahresbeginn


Ich weiß – es ist etwas spät für einen Neujahrsbrief … aber ich bin kurz vor Weihnachten etwas abgetaucht, und tauche erst jetzt wieder langsam auf. Dieser Newsletter soll das erste offizielle soziale Lebenszeichen von mir in diesem Jahr sein. WILLKOMMEN zurück im Leben.

Das Jahr 2018 hatte es wirklich in sich. Nicht nur die äußeren Umstände brachten grundlegende Veränderungen, sondern auch die Grenzen der emotionalen Gefühlspalette wurde enorm ausgereizt und haben vor allem mein inneres Wachstum angeregt, wie kaum ein Jahr zuvor.

Was meine Berufung betrifft, war es ein Jahr zum Feiern. Das erste Mal seit ich das Licht der Welt erblickt habe, habe ich mein Geld ausschließlich mit Dingen verdient, die mir wirklich Freude machen. Das hat 40 Jahre gedauert – davon über 8 Jahre Licht & Schatten als Selbstständiger, in denen der Weg neben den schönen Teilerfolgen, immer wieder mit Rückschläge, Zweifeln, Schulden, Sorgen, schlaflose Nächte, Existenzängsten, Ausgebrannt-Sein und gepflastert war. Jetzt kann ich ehrlich sagen – es hat sich gelohnt.

Ich bin im Jahr 2018 in 376 Sessions insgesamt 867 Stunden lang mit mehr als 70 verschiedenen Menschen in meiner Praxis gesessen, hab mit ihnen gelacht, geweint, hab sie berührt und hab mich berühren lassen, hab ihnen dabei geholfen sich besser kennenzulernen und hab dabei mich selbst immer wieder neu kennengelernt, durfte sie halten, mit ihnen reden, schweigen, ihre Geschichten hören und dem lauschen, was Worte nicht ausdrücken können. Ich war oft nah an ihnen dran und sie nah an mir. Es waren manchmal mehr leichte, lustvoll-genussvolle und manchmal mehr „therapeutische“ Begegnungen – aber immer waren es tief menschliche Begegnungen, die mich in jeder Hinsicht bereichert haben.

Neben meiner Praxistätigkeit hab ich mich sehr sehr viel mit dem Wesen von Beziehungen und Beziehungsformen auseinandergesetzt und bin dabei, diesen Weg zu vertiefen – zumal ja letzten Sommer auch meine Beziehung zu Paulina zerbrochen ist – was neben den emotionalen Wellen die dadurch hereinbrachen, auch viele Fragen aufgeworfen hat, auf die ich seither Antworten suche. Diese finden sich nicht in Büchern (obwohl mir Bücher einen extrem wichtigen Anstoß und kraftvolle Inspiration gegeben haben, diesen Weg zu beschreiten) – sondern nur im gelebten Leben selbst. Wer schwimmen will, der muss bereit sein, nass zu werden. Und so verbrachte ich viel Zeit in den Wellen – manchmal auch mehr als mir lieb war. Unter anderem hab ich zu „Forschungszwecken“ Kontakte zu den Gemeinschaften ZEGG (Berlin) und Tamera (Portugal) geknüpft, Veranstaltungen zum Thema „Open Relating“ besucht, einem Netzwerktreffen der Liebeschule in Berlin beigewohnt, viele spannende Menschen kennengelernt, die ebenfalls auf dem Weg sind, sich Beziehungsformen zu gestalten, die gleichermaßen einen Raum für tiefe Verbundenheit und Freiheit zulassen und selbst einiges ausprobiert.

Gefesselt hat mich teilweise sehr die Beschäftigung mit „Shibari“ – der Kunst des japanischen Fesselns, welches sich nicht nur zum tantrisch-erotischen Spiel eignet, sondern für mich vor allem auch tief therapeutischen Charakter hat. Um meinen Horizont diesbezüglich zu erweitern, hab ich Workshops mit internationalen Künstlern auf diesem Gebiet besucht (Barkas, Kristin Marlen, Sprout Love) und hoffe, in Kürze diese wundervolle Form der Begegnung mehr und mehr in meine Sessions einfließen lassen zu können. Shibari lässt sich total gut mit den Inhalten aus zwei anderen Workshops kombinieren, die ich ebenfalls besucht hatte – nämlich den Techniken aus dem Thai-Yoga Kurs bei Pascal Beaumart und der inneren Haltung, die man in den KI-Kursen des Qi- und Aikido Meisters Karl Grunick erlebt.

Eigene Workshop durfte ich im vergangenen Jahr mit meiner bezaubernden Kollegin Anja aus Berlin zum Thema Tantramassage bzw. Macht, Hingabe & Lust geben. Außerdem gab es zwei Mini-Workshops von mir auf dem großen Art of Sex-Festival in Wien.

Mit all diesen Eindrücken habe ich mich um den Jahreswechsel hingesetzt und gelauscht, wohin es dieses Jahr gehen soll. Wie immer hab ich eine Jahreskarte aus meinem Lieblings-Tarot-Deck gezogen. Dieses Jahr ist es DER TURM. Wie man auf dem Bild – auch wenn man rein gar nichts von Tarot weiß – unschwer erkennen kann, wird das kein Jahr werden, in dem ich mich getrost zurücklegen und die Beine hochstrecken kann. Die Karte spiegelt die Strukturen wieder, die im letzten Jahr zerbrochen sind. Und sie fragt, welche inneren Strukturen vielleicht noch in mir selbst bestehen, die zerbrechen müssen, weil sei mir und dem Leben nicht mehr dienen. Wie wir den freien Fall, dem wir bei so einem Zerfall ausgesetzt sind, dann innerlich erleben, hängt ganz davon ab, wie wie uns darauf beziehen. Erleben wir es so, wie wenn wir aus dem Flugzeug gestoßen wurden, oder springen wir freiwillig?! Und haben wir einen Fallschirm bzw brauchen wir einen?

Ich werde den Weg weitergehen, der sich für mich im letzten Jahr gezeigt hat … und schon in den Jahren davor. Ich werde noch tiefer in die Themen Liebe & Intimität, Eros & Sexualität sowie Partnerschaft & Beziehung eintauchen und dabei herausfinden, welche Strukturen zerbrechen müssen und welche neu aufgebaut werden dürfen – um dem Wesen der Liebe, der Sexualität und der Beziehungen auf den Grund zu gehen. Zur Unterstützung dieses Prozesses, werde ich 2019 am Jahrestraining „Liebeskunstwerk“ in Berlin teilnehmen, auf das ich mich schon ungeheuer freue.

Für das Jahr 2020 baue ich gerade an einer Struktur, einem Jahrestraining, in der dann Wissen & Erfahrung – in einer (in Österreich) noch nie dagewesenen Form weitergeben wird. Ich hoffe, Euch im nächsten Newsletter dann mehr darüber sagen zu können – ich arbeite auf jeden Fall derzeit gerade sehr beherzt daran. Aber ihr wisst es ja auch … gut Ding braucht Weile 😉

Es gibt aber schon einige andere Dinge, die feststehen – die findet ihr alle in der Workshop-Sektion meiner Webseite.

Ich danke Euch fürs Mitgehen des Weges – es geht sich leichter mit Gefährten & Gefährtinnen an seiner Seite. Ich wünsche Euch ein spannendes und erfüllendes Jahr 2019 – Mitten im Leben!

In Liebe & Verbundenheit,
Manuel

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