Wie Du im Angesicht des Terrors näher zu Dir selbst findest

Wir gern wäre ich jetzt ein furchtloser Held, der genau wüsste, was zu tun und was zu lassen ist. Ich komme mir im Moment eher vor wie ein Angsthase der seine Augen nicht vom TV-Schirm abwenden kann – von den Bildern des Terrors. Die Explosionen reißen uns sprichwörtlich aus unserem Schlaf, aus unserer Alltagstrance. Und wenn wir es zulassen – zerreißen sie uns das Herz.

Worin liegt der Sinn?
Sind solche Ereignisse sinnlos? Haben Sie einen tieferen Sinn?
Ganz ehrlich … Ich habe nicht die leiseste Ahnung.
ABER! … Ich weiß, dass wir Menschen dazu fähig sind, selbst Angesichts dieses Schreckens, den Ereignisse Sinn zu verleihen. Dass wir fähig sind, innezuhalten und alles was um uns herum passiert – das Schöne wie auch das Schreckliche – als Anlass dazu nehmen können, unser Leben fortwährend zu verwandeln.

(Hier ein Link zu einer der besten Interviewszenen von Viktor Frankl (berühmter Wiener Psychiater und Überlebender des Holocaust) – über den „Sinn“ und die Fähigkeit des Menschen zur „Verwandlung“ – ca. 2min
https://www.youtube.com/watch?v=gmS1sn2wfAo)

Dieser Artikel ist meine Einladung an Euch zum Innehalten!
Bist Du bereit für einen Augenblick Deine Gedanken anzuhalten und darüber nachzusinnen, was dieser Terrorakt von letzter Nacht in DIR berührt hat und welche Kraft zur Verwandlung er in DIR freisetzen kann?

Ich lade Dich ein – nur für einen Moment – Innezuhalten und einfach Still zu Sein.
Was sich dann in diesem stillen Raum offenbaren kann, ist die Verwundbarkeit und Verletzlichkeit unseres Seins.

Verwundbarkeit & Verletzlichkeit
Terrorakte dieser Art und Weise bringen uns schlagartig in Verbindung mit unserer Verwundbarkeit als Lebewesen und erschüttern den tief in uns verankerten Trieb nach Sicherheit, Selbsterhaltung und Unversehrtheit.

Im Tarot wir das sehr anschaulich durch die Karte der „TURM“ symbolisiert.

Die Explosionen brechen wie ein Blitz alte Überzeugungen, Gewohnheiten, Hoffnungen, Illusionen oder Zerstreuungen auf. Was aufbricht, ist im Kern unser Herz und was zum Vorschein kommt ist unsere Verletzlichkeit. Wir können uns jetzt dazu entschließen wegzulaufen, zu kämpfen oder uns an Hoffnungen zu klammern, was bedeuten würde, unseren verlorenen Schutzpanzer wieder neu aufzubauen oder wir können uns bewusst dafür entscheiden, unser Herz für einen Moment lang schutzlos zu lassen – es brechen zu lassen. Wenn Dein Herz zerbricht wirst Du merken, dass es trotzdem weiterschlägt und nach einer Weile vielleicht eine Ahnung davon bekommen, das es auf dem Grund Deines Herzens etwas gibt, das unzerbrechlich ist. Du wirst empfänglicher und berührbarer für die Zerbrechlichkeit aller Lebensformen und Erscheinungen, und für die Kostbarkeit des Lebens.
(Bild:  Will Worthington – Druid Craft Tarot – „The Tower“)

Kostbarkeit & Tiefe
Wenn Du Dir bewusst wirst, wie zerbrechlich und flüchtig das Leben ist, dann entsteht plötzlich wie von selbst eine Wertschätzung und ein Gefühl der Kostbarkeit jedes Augenblicks. Kostbarkeit hat mit Wert zu tun und Du stellst Dir Fragen, welche Werte Du eigentlich tagtäglich verfolgst und welchen Wert Du Dir selbst und Deinem Leben zuschreibst. Du schaffst es dann unter die Wellen an der der Oberfläche Deines Lebens zu tauchen und bekommst Tuchfühlung mit der Tiefe die in Dir und jedem Lebewesen wie ein Zauber verborgen liegt.

Der Tod als Meister
Die vielen Ängste die wir Menschen in unserem Leben empfinden, lassen sich bei eingehender Selbsterforschung letztendlich auf EINE große Angst reduzieren – die Angst vor dem Tod. Die Angst vor dem Tod ist paradoxerweise ident mit der Angst vor dem Leben – weil wahres Lebendig-Sein den Tod miteinschließt. Den körperlichen Tod am Ende unseres Lebens und die vielen anderen „Tode“ während unserer Lebensspanne, die uns immer wieder dazu aufrufen, mit dem Leben zu fließen und sich stetig zu verwandeln. Letztlich ist jeder Augenblick ein kleiner Tod – und bei jeder Verwandlung in unserem Leben blicken wir unbewusst dem Tod ins Auge. Die Angst vor Terror ist unsere Angst vor dem Tod – dies beinhaltet auch den Tod unserer Vorstellungen von Sicherheit, unserer Vorstellungen davon wie die Welt eigentlich auszusehen hat, und unserer Hoffnungen wohin unsere Reise gehen mag.

Wenn Du all das für einen Moment aufgibst und dem Tod ins Auge blickst, dann hast Du die Möglichkeit zu entdecken was es ist, das vom Tod unberührt bleibt.

Du kannst nicht vollständig leben, wenn Du Dich der Angst vor dem Tod nicht stellst und Du kannst nicht vollständig sterben, wenn Du nicht bereit bist voll ins Leben zu gehen.

Demut & Vertrauen
Wenn ständig alles passieren kann, dann drängt sich unweigerlich die Frage auf: Worauf kann ich eigentlich wirklich vertrauen? Die größte Herausforderung ist für mich immer wieder, dem Leben selbst zu 100% zu vertrauen. Sich in der Gewissheit zu üben, dass weder jemand anderer – noch ich selbst eine Ahnung davon haben, was letztendlich für uns gut und richtig ist und sich trotz seiner gehegten Wünsche, Hoffnungen, Absichten und bewussten Taten einer Macht „hinzugeben“ und „anzuvertrauen“ die größer ist, als wir es jemals mit unserem Verstand fassen können. Es ist die Bereitschaft zum Nicht-Wissens, die Zuflucht zum „großen Geheimnis“ wie es die Indianer so schön nennen, die uns von der ICH-Kraft und vom Selbstvertrauen in die Demut führt.

Und das kannst Du JETZT tun:
Nimm ein paar Atemzüge und stelle Dich dann dem, was gerade da ist – offen und verletzlich. Öffne Dich sowohl der Totalität menschlicher Schönheit als auch der Totalität menschlichen Irrsinns. Lass Angst, Wut, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Ratlosigkeit einfach da sein. Werde Still – Ruhe Nackt und bloß im Nichtwissen. Du kannst jetzt in diesem Augenblick im Frieden sein, wenn Du nicht versuchst diesem Moment zu entkommen.
Sei ganz und gar berührbar und verletzlich.

 Ich lade Dich ein Dir JETZT in diesem Augenblick folgende Fragen zu stellen:

Was stirbt wenn der Körper stirbt?
Wer stirbt?
Wer stellt diese Frage?
Was bleibt wenn alles vergangen ist?

Wer bist Du?

Wofür sind Dein Körper und Dein individuelles Bewusstsein gut?
Wie benutzt Du sie?
Was ist wichtig – was nicht?
Welche Werte sind Dir wichtig und wie möchtest Du sie verkörpern?
Auf was oder wen kannst Du wirklich vertrauen?

Ich habe mir diese Fragen gerade selbst am Grab meiner Großeltern gestellt … und die Antworten die in der Stille aufgetaucht sind, haben mich wieder ein Stück verwandelt.

Aus der Stille kommt die Gewissheit über Deinen richtigen Platz im Leben und Dein rechtes Handeln. Du wirst dann wissen, welchen Beitrag DU in der Welt leisten kannst um den Terrorakten – im Innen und Außen zu begegnen.

Und Du weißt, dass jedes Ereignis im Leben eine Einladung dazu sein kann, Dir selbst wieder einen Schritt näher zu kommen und Dich zu verwandeln.

Dieser Artikel ist MEIN kleiner Beitrag – möge er für Dich hilfreich sein!

In tiefer Verbundenheit,
Manuel

Diese Zeilen sind mir dann heute geschenkt worden:

Zeit
Der Weg den Hügel hinauf ist gesäumt von Gräbern
deren unterschiedlicher Zustand
ein Spiegel ist für die Zeit die unaufhörlich verrinnt.
Zeit die meine Großeltern jetzt haben –
die mir aber immer wieder durch die Finger zu gleiten scheint.

Blätter tanzen im Wind
Mal steigend und mal fallend
einige halten sich – den Sturmböen trotzend – tapfer am Ast.

Raben spielen fröhlich mit der Thermik
Und ziehen Kreis um Kreis durch den herbstlichen Himmel.

Wolkenformationen eilen durch das Blau
Sich ständig wandelnd – wie Kristalle in einem Kaleidoskop.

Die Sonne küsst soeben den ersten Hügel im Westen
Ihr Licht taucht die Szenerie in einen goldenen Glanz.
und ihre Wärme liebkost meine Haut.

Stille macht sich breit,
der Raum in mir wird weit
und Zeit ist nicht mehr Zeit.

(November 2015)

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